Die BWF World Junior Championships 2012 vom 30.10. – 03.11.2012 fand in Chiba/Japan statt.
ÖBV-Jugend-Nationaltrainer Diemo Ruhnow nominierte den Mödlinger Dominik Stipsits und Matthias Almer aus Judenburg als einzige Österreicher für die WM in Japan. Die beiden bereiteten sich mit ihrem Nationaltrainer gewissenhaft auf die hohe und ehrenvolle Aufgabe vor.
Der WM-Austragungsort Chiba liegt etwa 20 km östlich von Tokyo, ebenfalls in der Bucht von Tokyo gelegen.
Die WM wird als Individualbewerb den sognannten EYE-LEVEL-Cup und als Team-Bewerb den Suhandinata-Team-Cup ausgetragen.
Die beiden österreichischen Athleten mit ihrem Nationaltrainer landeten am Mo, 29.10. nach einer 19 stündigen Flugreise mit einem Aufenthalt von 5 Stunden in Doha in Chiba.
Am nächsten Tag es zwei Trainingseinheiten, um uns an die Wettkampf-Bedingungen zu gewöhnen.
Matthias hatte in den ersten zwei Tagen noch Probleme mit der Zeitumstellung, während Dominik am zweiten Tag den rohen Fisch noch nicht ganz so gut vertrug.
Am Do, 01.11. wurde es für Stipsits ernst, er musste im Einzelbewerb (Teilnehmerfeld 106 Herren) gegen einen Spieler mit dem längsten Namen des Teilnehmerfeldes, Dumbukola Goonathileka BUWENAKA THARINDU DULLEWA aus Sri Lanka antreten.
Der Spielverlauf war durchaus dramatisch. Stipsits lag im 1. Satz von Anbeginn an 4-7 Pkte hinten. Doch bei 14:19 ließ er seinem Gegner keinen einzigen Punkt mehr und gewann den Satz mit 21:19.
Der Mödlinger ging im 2. Satz mit 7 Punkten in Führung, musste ein 14:14 hinnehmen, kam mit 17:19 ins Hintertreffen und siegte dennoch mit 21:19.
„Ich hatte große Probleme ins Spiel zu finden, doch die Anfangsschwierigkeiten konnte ich Gott sei Dank überwinden“, war Stipsits froh, dass er eine Runde weiter kam.
Allerdings kam für den Mödlinger gegen den Inder Aditya JOSHI das Aus. Der Gegner machte mit seinen Smashes 17 Punkte. Im 1. Satz war das Spiel bis 12:12 ausgeglichen, dann baute der Inder seinen Vorsprung auf 16:21 aus.
Im 2. Satz war der Gegner meist 4 Punkte voraus, doch Stipsits hielt bei 13, 14, 15 und 16 den Gleichstand. Danach zog der Inder davon. Mit dem Ergebnis von 16:21/16:21 landete der Mödlinger auf Platz 33/64.
„Ich bin enttäuscht, aber ich glaube ich habe alles gegeben. Es freut mich, wenn der Nationaltrainer mit meiner Leistung zufrieden ist“, schildert Stipsits seine ambivalenten Gefühle.
Am Fr, 02.11. begannen die Herrendoppelbewerbe. Am Start waren 60 Paare. Für die beiden atU19-Spieler Dominik Stipsits/Matthias Almer gab es zum Auftakt einen klaren Sieg gegen Cham SHEN/Sawan SERASINGHE aus Australien. Das Ö-Duo schaffte 19 Smash-Winner. In beiden Sätzen bauten die Österreicher ihren Vorsprung ständig aus und siegten ungefährdet mit 21:15/21:13.
„Wir zogen ein solides Aufschlag- und Angriffsspiel auf, damit kamen die Gegner zu wenig Chancen und wir siegten verdient“, gab sich Stipsits zufrieden.
In der 2. Runde bekamen es Stipsits/Almer mit den als Nr. 5/8 gesetzten Franzosen Antoine LODIOT/Julien MAIO, den Nr. 2-Paar Europas, zu tun. Sie hatten in der Runde zuvor ein Freilos.
Unmittelbar nach Beginn des 1. Satzes erspielten sich die Franzosen einen Vorsprung von ca. 5 Punken, den sie bis zum Satzende hielten. Im 2. Satz wollten es die Österreicher wissen. Sie lieferten dem Gegner einen gleichwertigen Kampf, in dem sie sogar mit 5 Punkten in Führung gingen. Der Gegner holte den Vorsprung auf, jedoch blieben Stipsits/Almer bis zu 18:18 mit einem Punkt in Front und unterlagen schließlich mit 18:21.
„Nach dem Ausscheiden in unseren Einzelspielen, war die letzte Hoffnung den Einzug unter die letzten 16 zu schaffen. Wir agierten im 1. Satz viel zu zögerlich gegen die stark spielende französische Paarung. Im zweiten Satz lagen wir durch ein aggressiveres Spiel und eine bessere Taktik lange Zeit in Führung, doch am Ende schafften es die Franzosen noch einmal alles aus sich herauszuholen und gewannen schließlich das Spiel“, waren Stipsits und sein Partner enttäuscht, zumal sie spürten, dass mehr möglich gewesen wäre.
Trotz der getrübten Stimmung durch das Ausscheiden beschloss das österreichische Team die letzte Möglichkeit zu nützen, um nach Tokyo zu fahren und die beeindruckende Stadt zu besichtigen.
Am So, 04.11 also am 6. und letzten Tag, wurden die Spiele mit dem Teamchef nachbesprochen und genau analysiert, ehe sich das Team die Viertel- und Halbfinalspiele anschaute. Dort wurden noch einige Videos aufgenommen um einen Vergleich zu den Top-Jugendspielern zu haben, um weiter an die Weltspitze heran zu rücken.
Am selben Abend trat das österreichische Team seine lange Heimreise an.
Nächste Junior-WM findet vom 25.10. – 03.11.2013 in Bangkok/Thailand statt.
















