findet vom 27.07. - 02.08.2013 statt.
So, 28.07.2013:
Nach den DEAF-Weltmeisterschaften in Bucheon/Korea im Oktober 2011, wo Katrin Neudolt das Achtelfinale erreicht hat wurde die Mödlingerin vom Österreichischen Gehörlosen Sportverein für die Sparte Badminton als einzige Österreicherin zu den „Deaflympics“ entsandt. Das sind die Olympischen Spiele für Gehörlose.
Katrin Neudolt reiste mit dem vom ÖGSV verpflichteten Mödlinger BL-Trainer Daniel Graßmück und dem ÖBV-Mentaltrainer Mag. Johann Weitlaner nach Sofia.
Katrin Neudolt wurde im Dameneinzel von 38 Athletinnen als Nr. 7 gesetzt und spielt als einzige Gesetzte in einer 4er-Gruppe.
Im Auftaktspiel musste die Mödlingerin gegen Yan-Ru Shen aus Taipei antreten.
Der 1. Satz verlief sehr ausgeglichen mit leichten Vorteilen der Asiatin. Der Beginn des 2. Satzes glich dem 1. Satz, doch dann kam Neudolt besser ins Spiel, zog die mit Coach Graßmück besprochene Taktik besser durch und baute den Punktestand von 12:11 kontinuierlich bis zum Satzgewinn weiter aus. Der 3. Satz begann wie der 2. Satz geendet hat. Neudolt spielte sich sensationell eine 12:1-Führung heraus, doch dann riss abrupt der Faden. Shen begann aggressiver zu spielen und Neudolt büßte bei 19:19 ihren Vorsprung gänzlich ein. Die Asiaten nützte ihre Chance und machte die restlichen 2 Punkte zum Sieg. Ergebnis: 20:22/21:13/19:21. Siehe Videoclip
Gegen die Slowakin Katarina Babalova setzte die Mödlingerin die taktischen Vorgaben ihres Coach Graßmück von Anfang an durch und erzielte einen ungefährdeten Sieg mit 21:5/21:7. Siehe Videoclip
Montag Vormittag muss Katrin Neudolt gegen die Japanerin Mutsuki Bessho zum entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Hauptrunde antreten.
Neudolt war nach der knappen Niederlage gegen Shen aus Taipei enttäuscht, doch mit der Leistung gegen die Slowakin darf, wie ihr Coach Graßmück sagt, sehr zufrieden sein.
„Nun gilt es, die mit Daniel besprochene Taktik gegen die Japanerin konsequent umzusetzen, nur dann ist es möglich in den Hauptbewerb zu kommen“, stellte Neudolt klar.
Mo, 29.07.2013:
Es ist geschafft. Katrin Neudolt ist in den Hauptbewerb aufgestiegen. Die Mödlingerin schlug die Japanerin überzeugend mit 21:12/21:10. Bereits zu Beginn des Spiels spielte Neudolt überzeugend. Beim Stand von 5:4 zog die Mödlingerin auf 16:4 davon und ließ keine Unklarheiten mehr aufkommen. Im 2. Satz blieb die Überlegenheit weiter bestehen. Neudolt zog mit 9:0 auf und davon und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Eine starke Leistung der Mödlingerin im physichen und besonders im mentalen Bereich. Die Arbeit ihres Trainers Graßmück und des Mentaltrainers Weitlaner – auch außerhalb der Matches – machte sich hier sicherlich bezahlt.
Graßmück: „Katrin brachte eine absolute Topleistung und blieb 100% stabil“
Di, 30.07.2013:
Nach den Gruppenspielen spielte Katrin Neudolt im Hauptbewerb in der KO-Phase gegen die Russin Olga Dormidontova und siegte letztlich überlegen mit 21:17/21:10 und steht damit im Achtelfinale.
Der 1. Satz verlief sehr ausgeglichen mit wechselnder Führung der beiden Kontrahenten. Ab dem Stand von 15:15 übernahm Neudolt die Initiative und entschied den Satz für sich.
Im 2. Satz blieb die Mödlingerin von Anfang an spielbestimmend, baute ihre Führung aus und gewann. Bemerkenswert war Neudolt’s entschlossener Wille zum Sieg.
"Katrin startete zu unsicher und zögernd, konnte sich allerdings mit Fortdauer des Spiels steigern und dominierte im 2. Satz", war ihr Coach Daniel Graßmück vom Spiel Katrin's angetan.
Nach dem Spiel sagte Neudolt in der Gebärdensprache folgendes: „Ich habe gerade gegen die Russin gewonnen, ich bin erleichtert. Anfangs war das Spiel ausgeglichener, doch dann habe ich das Ruder übernommen. Vor allem im 2 Satz. Jetzt im KO-System spiele ich gegen die Jung-Yu Fan, gegen die ich damals bei der WM 2011 auch schon gespielt habe. Und bin dafür bereit und fit“. Siehe Videoclip
Mittwoch um 12:00 Uhr Ortszeit (11:00 MEZ) trifft Neudolt auf die regierende Weltmeisterin und die Nr. 2 des Turniers Jung-Yu Fan aus Taipei. Eine schwere Aufgabe für die Mödlingerin.
Mi, 31.07.2013:
Die Athletin aus Taipei und regierende Weltmeisterin wurde zur erwarteten schweren Gegnerin. Neudolt bot gegen die Nr. 2, der späteren Deaflympics-Siegerin, wieder eine überraschend gute Leistung.
Der Mödlingerin fehlte gegen eine so starke Gegnerin die nötige Konstanz im Spiel. Neudolt hielt den 1. Satz offen führte knapp oder lag knapp hinten. Die Asiaten konnte sich immer besser auf die Österreicherin einstellen und hatte das bessere Ende für sich. Im 2. Satz blieb das Spiel bis 5:5 weiter offen, erst dann baute Jung-Yu Fan die Führung aus und siegte mit 18:21/15:21.
Im Videoclip sagte Neudolt folgendes: „Bei der letzten WM spielte ich auch gegen die Jung-Yu Fan aus Taipei, es war ein schwieriges Match, ich hab alles gegeben, ich hatte tolle Unterstützung von den mitgereisten Fans. Das Match habe ich soeben analysiert und weiss woran ich arbeiten muss. Jetzt gilt es die gewonnenen Erfahrungen ins Training und für die nächste EM, WM und Deaflympics mitzunehmen“.
Sa, 03.08.2013:
Nach den Deaflympics 2013 konnte Alttrainer Willi Neubauer mit dem Trainer und Coach von Katrin Neudolt, nach dessen Rückkehr folgendes Interwiev führen:
Neubauer: |
Wie hast du die Leistung von Katrin Neudolt bei den Deaflympics gesehen? |
Graßmück: | Der Start ins Turnier war leider ein schlechter. Katrin agierte im Auftaktspiel gegen Yan-Ru Shen unsicher und verspielte so eine 12:1-Führung im 3. Satz. Ein fast unmöglicher Rückschlag. |
Neubauer: | Wie hast du die restlichen Gruppenspiele gegen die Slowakin Katarina Babalova und die Japanerin Mutsuki Bessho gesehen? |
Graßmück: |
Katrin arbeitete sich aus der erlittenen Niederlage wieder hervorragend heraus, konnte die Gruppenspiele 2+3 für sich entscheiden und sich somit als Gruppenzweite für die Zwischenrunde qualifizieren. |
Neubauer: | Der Hauptbewerb begann mit einer Zwischenrunde, wie du sagst. Dort traf Katrin auf Olga Dormidontova aus Russland. |
Graßmück: |
Die Russin hatte dort, nach Startschwierigkeiten von Katrin, keine Chance und musste sich in 2 Sätzen geschlagen geben. |
Neubauer: | Und dann wartete im Achtelfinale die an Nr.2 gesetzte Weltmeisterin aus Taiwan. |
Graßmück: |
Wie schon bei der WM vor 2 Jahren konnte Katrin gegen die spätere, souveräne Olympiasiegerin die meisten Punkte erreichen. Letztendlich war es aber doch eine 2 Satz-Niederlage... Schade. |
Neubauer: |
Unter deinem Training der letzten Jahre hat sich Katrins Leistung enorm gesteigert. Wie siehst du ihre Chancen bei den nächsten großen Turnieren der Gehörlosen? |
Graßmück: |
Wäre Katrin in ihrer Entwicklung als Spielerpersönlichkeit schon etwas weiter, wäre auch hier der Titel möglich gewesen. Jetzt heißt es in den nächsten Wochen die Entscheidung zu treffen, ob wir gemeinsam die "Mission 2017" in Angriff nehmen, und uns dort dann sicherlich nicht mehr mit dem Achtelfinale zufrieden geben werden!! |
Neubauer: |
Wie wirkten die Spiele persönlich auf dich? |
Graßmück: |
Für mich persönlich waren die Spiele eine tolle Erfahrung, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Vor allem auch deswegen, da wir mit „Jonny“, meinem und Katrins Mentaltrainer, neben den Spielen auch noch extrem viel Zeit zum Arbeiten gehabt haben. Katrin war auch selbst sehr fleißig und hat von dieser Woche sicherlich sehr profitieren können. |