fand v. 11.- 22.07.2019 in Chinese Taipeh statt.
Als einzige österreichische Badminton-Sportlerin nimmt die Mödlingerin Katrin Neudolt an der
Deaf-WM teil. Sie ist amtierende Gehörlosen-Europameisterin (Trencin 2018) und Vizeweltmeisterin (Sofia 2015) und tritt bereits zum 3. Mal bei 5 WMs insgesamt an. Für Neudolt ist der „Sportpalast“ der selbe wie bei den Deaflympics 2010, jedoch nicht im 7. Stock, sondern im 1.+ 4. Stock.
Zur Vorbereitung absolvierte Katrin Neudolt neben einem Aufbau- und Konditionsprogramm, sowie BWF-Turniere wie Croatian International 2019 im April, Hellas International 2019 im Mai (sensationeller Platz 2), Latvia International 2019 im Juni und als letzten Test White Nights 2019 im Juli in St. Petersburg. Von dort ging es nach Taipeh.
1. TAG, Mo, 15.07.:
Ich kam gestern abends an und ging vormittags sofort in die Halle. Ich trainierte als Gast mit dem tschechischen Team mit.
Es herrschen hier extrem gute und professionelle Bedingungen, wie man es vom Taiwanischen Organisations-Team kennt.
Am Do 18.07. beginnt das Turnier. Ich bin im DE-Bewerb als Nr. 2 gesetzt. Es nehmen in diesem 72 Damen teil. Das ist ein neuer Teilnehmer-Rekord. Es sind ziemlich viele neue Spieler/innen gegenüber der letzten WM dabei.
Mein Minimumziel ist das Viertelfinale, alles darüber hinaus ist ein enormer Erfolg! Ich habe keinen Druck und werde jedes einzelne Match genießen.
Es ist für mich ein Privileg nach meiner Knieoperation und der langen Rekonvaleszenz, dass ich wieder im Stande bin auf meinem früheren Wettkampf-Niveau zu spielen. Ich kann es kaum erwarten endlich für Österreich anzutreten.
Bereits am Sa, 13.07. begann die Jugend-WM und gingen heute zu Ende. Mit einem 2.+ 3. Platz im DE haben Finja Rosendahl (GER) und Adriana Rissi (ESP) die Europäische Fahne hochgehalten. Im DD+HD belegten die Ukrainer dritte Pätze.
70 Jugendliche aus 17 verschiedenen Ländern haben teilgenommen, leider aus Österreich keine. Die Jugend trainiert mehrmals wöchentlich, die meisten davon in Vereinen, die von hörenden Trainern geleitet werden und einen Leistungsunterschied ausmachen.
Ich hoffe, dass in Zukunft vermehrt Trainer in Österreich, sich im Umgang mit gehörlosen/schwerhörigen Kids/Jugendlichen (Körpersprachen und Coaching) ausbilden lassen, damit vermehrt solche Kids in Vereinen trainieren können.
2. TAG, Di, 16.07.:
Heute, Dienstag früh kam um 5:00 Uhr das restliche österreichische Team nach einem angenehmen Langstreckenflug aus Wien in Taipeh an. Damit ist das österreichische Team bestehend aus Katrin Neudolt, dem Trainer Daniel Graßmück, Mentalcoach Jonny Weitlaner und Physiotherapeutin Theresa Grath komplett. Sie werden die Athletin im Kampf um die Medaillen tatkräftig unterstützen.
Die abendliche Trainings-Einheit fand gestern gemeinsam mit dem Team aus Kanada statt.
Am Vormittag ging es für Neudolt in die Kraftkammer, um die Schnelligkeit zu trainieren bzw. um den Körper im Wettkampfmodus zu halten. Nachmittags stand eine intensivere Halleneinheit mit Trainer Daniel auf dem Plan und nach dem Abendessen wurde Katrin von Theresa physiotherapeutisch betreut.
4. TAG, Do, 18.07.:
Vom 15.- 17.07 wurden die Teambewerbe mit 12 Nationen ausgetragen. Jede Team-Begegnung wird in 5 Spielen (HE, DE, HD, DD u. MIX) entschieden. Weltmeister wurde Russland vor Chinese Taipei, Japan und Indien. Österreich konnte keine Mannschaft stellen.
Nach einer langen und intensiven Vorbereitung in den letzten Tagen durfte Katrin heute endlich ins Turnier starten. Insgesamt nehmen bei der 5. Deaf-WM 72 Damen und 88 Herren aus 34 Ländern teil. Katrin wurde in die Gruppe B gemeinsam mit Chiao-Yu Chiang (TPE) und Hairunnisa Badrun (INA) gelost.
Das 1. Spiel fand gegen die junge Spielerin aus Taiwan statt. Sie spielte sehr couragiert. Katrin hatte zu Beginn ein wenig zu kämpfen, konnte aber dann das Spiel klar für sich entscheiden. Ergebnis: 21:18/21:12.
Die zweistündige Mittagspause wurde dann noch für taktische Besprechungen, Mentalcoaching sowie einer kurzen Physioeinheit im Hotel genutzt.
Im zweiten Spiel trat Katrin gegen Hairunnisa Badrun aus Indonesien an, die heuer zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teilnimmt. Hier wurde der Klassenunterschied zwischen den beiden Gruppengegnerinnen deutlich. Katrin konnte bereits zu Beginn einen klaren Vorsprung herausspielen und diesen bis zum Schluss halten. Ergebnis: 21:7/21:8.
Somit steigt Katrin als Gruppenerste in den KO-Hauptbewerb auf.
Aufgrund der Turniereinteilung hat Katrin morgen spielfrei und wird den Tag wieder intensiv für das Training nutzen, um gut gerüstet die weiteren Spiele antreten zu können.
Bis dato funktioniert alles reibungslos, das Turnier ist professionell organisiert und die Spiele fair.
Gestern wurde bereits mit etwas Sorge seitens der Turnierleitung angekündigt, dass heute ein Taifun die Stadt „aufwirbeln“ könnte und alle Sicherheitsvorkehrungen streng einzuhalten sind (nach der Halle sofort ins Hotel), zum Glück hat der Taifun den Kurs gewendet und außer leichten Regentropfen ist das Wetter stabil geblieben.
Das österreichische Team hatte daher heute Abend kurz die Gelegenheit Taipeh bei Nacht zu besichtigen, die Stadt hat internationales offenes Flair und ist sehr interessant.
Wir halten euch weiterhin am Laufenden!
Katrin Zitat: „Der Einstieg in eine WM ist immer mit einer Anspannung verbunden, ich bin froh, die ersten beiden Spiele recht souverän gelöst zu haben und bereite mich jetzt auf das nächste Spiel gut vor.“
5. TAG, Fr, 19.07.:
Nach einem Freilos findet das nächste Spiel für Neudolt am Sa, 17.00 Ortszeit statt (Österreich: 11.00 h). Neudolt zählt neben den starken taiwanischen und indischen Spielerinnen zum engen Favoritenkreis im Kampf um die Medaillen.
Im Vorfeld fanden die Jugend-WM sowie die Teambewerbe statt, nun werden die Individualbewerbe durchgeführt.
Die 30- jährige Maria Enzersdorferin spielt seit ihrem 18. Lebensjahr professionell Badminton und konnte bereits zahlreiche nationale und internationale Erfolge für sich verbuchen. Die amtierende Gehörlosen- Europameisterin (Trencin 2018) ist zudem die erste und bis dato einzige Gehörlosen- Sportlerin, die beim Heeressport unter Vertrag steht.
Katrin Neudolt: „Mein größtes Ziel ist es, eine Medaille für Österreich zu holen, daher bin ich sehr glücklich über den gelungenen Start ins Turnier. Somit bin ich meinem Ziel ein kleines Stück näher gekommen."
6. TAG, Sa, 20.07.:
Im 1/16-Finale traf ich auf Bohdana Hubanova (UKR), in dem ich meine Stärken souverän ausspielen konnte und nie in Gefahr kam. Ergebnis: 21:7/21:8.
Morgen im Achtelfinale gegen die Japanerin Chihiro Numakura ist eine deutliche Steigerung der Spielintensität zu erwarten. Ich fühle mich in den beiden Hallen (1. und 4. Stock) extrem wohl und freue mich auf das nächste Spiel!
7. TAG, So, 21.07.:
Gegen die Japanerin gab es einen souveränen Sieg mit 21:13/21:18. Neudolt bestach durch eine konzentrierte Leistung, ihr Sieg war nie in Gefahr.
Abends ging es für die Mödlingerin im Viertelfinale gegen die Russin Olga Shtayger (Nr. 6), die sie mit einer soliden Leistung mit 21:14/21:14 aus dem Bewerb warf.
Damit spielt Neudolt morgen um 09:00 Uhr (03:00 MEZ) im Semifinale gegen die Nr. 3 Jung-Yu Fan aus Taipeh um den Einzug ins Finale, das für 14:30 Uhr (08:30 MEZ) angesetzt ist.
Katrin Neudolt: „Ich bin sehr glücklich über den Einzug ins Semifinale und mit meiner Performance, morgen sind knappe Matches zu erwarten. Es ist mir eine Ehre, Österreich zu vertreten und ich hoffe, dass in Zukunft gehörlosen Athleten in den Medien vermehrt Aufmerksamkeit gegeben wird!“.
8. TAG, So, 22.07.:
Neudolt steht im Finale. Jung-Yu Fan war die erwartete schwere Gegnerin. Die Mödlingerin zeigte von Anfang an, wer ins Finale einzeihen will. Sie erarbeitete sich permanent einen immer größeren Punkteabstand in entscheidenden 2 Sätzen. Einzig im 2. Satz verlor Neudolt die Konzentration. Ergebnis: 21:13/17:21/21:14.
Das Finale gegen Yan-Ru Shen, der Nr.1, der Lokalmatadorin, stand unter keinem guten Stern. Neudolt spielte weit unter ihren Möglichkeiten, schlug ungewöhnlich viele Outbälle und zuviele Bälle gingen ins Netz. Auch im 2. Satz lag die Mödlingerin zurück kam auf 17:17 heran und ging danach 20:17 in Führung. Die Gegnerin glich auf 20:20 aus, doch Neudolt schafte den Satzausgleich. Ergebnis: 11:21/23:21/21:13.
Katrin Neudolt wurde zum zweiten Mal in ihrer Karriere Vize-Weltmeisterin. Das ist für sie dennoch ein ganz großer Erfolg, nachdem sie mit ihrer Knieverletzung einen langen Leidensweg hinter sich hatte. Leider spielte ihr ihre Nervosität einen Streich.
Katrin Neudolt: “Mit dem Vizeweltmeistertitel kann ich sehr zufrieden sein, auch wenn die einmalige Chance auf den Titel gegeben war. Im ersten Satz hatte ich Schwierigkeiten in das Spiel zu finden, im zweiten Satz konnte ich meine Leistung abrufen. Im dritten Satz lief es bis 11:9 gleich auf, dann riss der Faden. Trotz der Niederlage bin ich mit dem Vizeweltmeistertitel extrem happy, schließlich hatte ich vor 3 Jahren eine Knieoperation und war knapp daran meine Badmintonkarriere zu beenden. Dank meines Arbeitgebers Bundesheer, Team (Daniel Graßmück, Johann Weitlaner) und Support meiner Sponsoren, Förderer, wäre dies nicht möglich. Es ist für mich ein Privileg, dass ich den Sport zum Beruf machen konnte und meinen Traum leben kann. Mein nächstes Ziel ist bei den Deaflympics im Sommer 2021 (Ort noch nicht bekannt) um eine Medaille mitspielen“.
Katrin Neudolt (3. Bild v.l.) dankte vor der versammelten Partygesellschaft der Turnierleitung und dem Ehrenkomitee für die exzellente Organisation dieser WM und wies bei der Gelegenheit auf die Zukunft des Gehörlosensports hin:
Es sei für die Zukunft besonders wichtig, dass Gehörlose und Hörende Sportler/innen zusammenarbeiten müssen, damit bei Großveranstaltungen der Gehörlosen, wie Deaflympics/WMs/EMs usw. das hohe sportliche Niveau gehalten und sogar verbessert werden kann.
Dem steht entgegen, dass einerseits Gehörlose eine gewisse ablehnende Haltung gegenüber Hörenden haben und andererseits die Hörenden die Nichthörenden im Alltag zu wenig inkludieren. Hier müsste der Hebel angesetzt werden, wie z.B., Dolmetschen, Untertitel u.s.w.
4. Bild v.l.: Die Medaillen-Sammlungen sind ein Geschenk der Chinese Taipei Deaf Sports Federation an die Gehörlosen-Sportverbände der an der WM teilnehmenden Ländern als Erinnerung und „Mahnung“ die Qualität ihrer Verbandsarbeit hoch zu halten.
Last not least, dem Team um Vize-Weltmeisterin Katrin Neudolt muss ein großes Lob ausgesprochen werden. Jeder im Team hat am Erfolg Katrin’s seinen Anteil. In erster Linie Trainer Daniel Graßmück, der die Trainingspläne erstellt und überwacht und mit ihr trainiert hat. Der Mentalcoach Jonny Weitlaner, der der Sportlerin ein beachtliches Stück an Wettkampfstabilität gab. Nicht minder wichtig die Physiotherapeutin Theresa Grath, die die Sportlerin in der wichtigen Zeit ihrer Rekonvaleszenz begleitet hat und sie während der Weltmeisterschaft intensiv betreute.
Hier die Zusammenfassung der WM des Trainer und Coach Daniel Graßmück:
„Katrin hat bei dieser WM ihren 2. Platz von vor 4 Jahren verteidigen können, was in Anbetracht ihrer Knieverletzung alles andere als selbstverständlich ist, und womit man auf jeden Fall zufrieden sein muss, auch wenn Katrin im Finale leider weit von ihrer Bestleistung entfernt blieb, sicher etwas enttäuschend verlief, und hier deutlich mehr möglich gewesen wäre. Insgesamt ist die Titelverteidigerin Yan-Ru Shen aus Taipei aber verdient erneut Weltmeisterin!“

Zur Vorbereitung absolvierte Katrin Neudolt neben einem Aufbau- und Konditionsprogramm, sowie BWF-Turniere wie Croatian International 2019 im April, Hellas International 2019 im Mai (sensationeller Platz 2), Latvia International 2019 im Juni und als letzten Test White Nights 2019 im Juli in St. Petersburg. Von dort ging es nach Taipeh.
1. TAG, Mo, 15.07.:
Ich kam gestern abends an und ging vormittags sofort in die Halle. Ich trainierte als Gast mit dem tschechischen Team mit.
Es herrschen hier extrem gute und professionelle Bedingungen, wie man es vom Taiwanischen Organisations-Team kennt.
Am Do 18.07. beginnt das Turnier. Ich bin im DE-Bewerb als Nr. 2 gesetzt. Es nehmen in diesem 72 Damen teil. Das ist ein neuer Teilnehmer-Rekord. Es sind ziemlich viele neue Spieler/innen gegenüber der letzten WM dabei.
Mein Minimumziel ist das Viertelfinale, alles darüber hinaus ist ein enormer Erfolg! Ich habe keinen Druck und werde jedes einzelne Match genießen.
Es ist für mich ein Privileg nach meiner Knieoperation und der langen Rekonvaleszenz, dass ich wieder im Stande bin auf meinem früheren Wettkampf-Niveau zu spielen. Ich kann es kaum erwarten endlich für Österreich anzutreten.
Bereits am Sa, 13.07. begann die Jugend-WM und gingen heute zu Ende. Mit einem 2.+ 3. Platz im DE haben Finja Rosendahl (GER) und Adriana Rissi (ESP) die Europäische Fahne hochgehalten. Im DD+HD belegten die Ukrainer dritte Pätze.
70 Jugendliche aus 17 verschiedenen Ländern haben teilgenommen, leider aus Österreich keine. Die Jugend trainiert mehrmals wöchentlich, die meisten davon in Vereinen, die von hörenden Trainern geleitet werden und einen Leistungsunterschied ausmachen.
Ich hoffe, dass in Zukunft vermehrt Trainer in Österreich, sich im Umgang mit gehörlosen/schwerhörigen Kids/Jugendlichen (Körpersprachen und Coaching) ausbilden lassen, damit vermehrt solche Kids in Vereinen trainieren können.
2. TAG, Di, 16.07.:

![]() |
![]() |
Am Vormittag ging es für Neudolt in die Kraftkammer, um die Schnelligkeit zu trainieren bzw. um den Körper im Wettkampfmodus zu halten. Nachmittags stand eine intensivere Halleneinheit mit Trainer Daniel auf dem Plan und nach dem Abendessen wurde Katrin von Theresa physiotherapeutisch betreut.
4. TAG, Do, 18.07.:
Vom 15.- 17.07 wurden die Teambewerbe mit 12 Nationen ausgetragen. Jede Team-Begegnung wird in 5 Spielen (HE, DE, HD, DD u. MIX) entschieden. Weltmeister wurde Russland vor Chinese Taipei, Japan und Indien. Österreich konnte keine Mannschaft stellen.
Nach einer langen und intensiven Vorbereitung in den letzten Tagen durfte Katrin heute endlich ins Turnier starten. Insgesamt nehmen bei der 5. Deaf-WM 72 Damen und 88 Herren aus 34 Ländern teil. Katrin wurde in die Gruppe B gemeinsam mit Chiao-Yu Chiang (TPE) und Hairunnisa Badrun (INA) gelost.

Die zweistündige Mittagspause wurde dann noch für taktische Besprechungen, Mentalcoaching sowie einer kurzen Physioeinheit im Hotel genutzt.
Im zweiten Spiel trat Katrin gegen Hairunnisa Badrun aus Indonesien an, die heuer zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teilnimmt. Hier wurde der Klassenunterschied zwischen den beiden Gruppengegnerinnen deutlich. Katrin konnte bereits zu Beginn einen klaren Vorsprung herausspielen und diesen bis zum Schluss halten. Ergebnis: 21:7/21:8.
Somit steigt Katrin als Gruppenerste in den KO-Hauptbewerb auf.
Aufgrund der Turniereinteilung hat Katrin morgen spielfrei und wird den Tag wieder intensiv für das Training nutzen, um gut gerüstet die weiteren Spiele antreten zu können.
Bis dato funktioniert alles reibungslos, das Turnier ist professionell organisiert und die Spiele fair.
Gestern wurde bereits mit etwas Sorge seitens der Turnierleitung angekündigt, dass heute ein Taifun die Stadt „aufwirbeln“ könnte und alle Sicherheitsvorkehrungen streng einzuhalten sind (nach der Halle sofort ins Hotel), zum Glück hat der Taifun den Kurs gewendet und außer leichten Regentropfen ist das Wetter stabil geblieben.
Das österreichische Team hatte daher heute Abend kurz die Gelegenheit Taipeh bei Nacht zu besichtigen, die Stadt hat internationales offenes Flair und ist sehr interessant.
Wir halten euch weiterhin am Laufenden!
Katrin Zitat: „Der Einstieg in eine WM ist immer mit einer Anspannung verbunden, ich bin froh, die ersten beiden Spiele recht souverän gelöst zu haben und bereite mich jetzt auf das nächste Spiel gut vor.“
5. TAG, Fr, 19.07.:

Im Vorfeld fanden die Jugend-WM sowie die Teambewerbe statt, nun werden die Individualbewerbe durchgeführt.
Die 30- jährige Maria Enzersdorferin spielt seit ihrem 18. Lebensjahr professionell Badminton und konnte bereits zahlreiche nationale und internationale Erfolge für sich verbuchen. Die amtierende Gehörlosen- Europameisterin (Trencin 2018) ist zudem die erste und bis dato einzige Gehörlosen- Sportlerin, die beim Heeressport unter Vertrag steht.
Katrin Neudolt: „Mein größtes Ziel ist es, eine Medaille für Österreich zu holen, daher bin ich sehr glücklich über den gelungenen Start ins Turnier. Somit bin ich meinem Ziel ein kleines Stück näher gekommen."
6. TAG, Sa, 20.07.:
Im 1/16-Finale traf ich auf Bohdana Hubanova (UKR), in dem ich meine Stärken souverän ausspielen konnte und nie in Gefahr kam. Ergebnis: 21:7/21:8.
Morgen im Achtelfinale gegen die Japanerin Chihiro Numakura ist eine deutliche Steigerung der Spielintensität zu erwarten. Ich fühle mich in den beiden Hallen (1. und 4. Stock) extrem wohl und freue mich auf das nächste Spiel!
7. TAG, So, 21.07.:
Gegen die Japanerin gab es einen souveränen Sieg mit 21:13/21:18. Neudolt bestach durch eine konzentrierte Leistung, ihr Sieg war nie in Gefahr.
Abends ging es für die Mödlingerin im Viertelfinale gegen die Russin Olga Shtayger (Nr. 6), die sie mit einer soliden Leistung mit 21:14/21:14 aus dem Bewerb warf.
Damit spielt Neudolt morgen um 09:00 Uhr (03:00 MEZ) im Semifinale gegen die Nr. 3 Jung-Yu Fan aus Taipeh um den Einzug ins Finale, das für 14:30 Uhr (08:30 MEZ) angesetzt ist.
Katrin Neudolt: „Ich bin sehr glücklich über den Einzug ins Semifinale und mit meiner Performance, morgen sind knappe Matches zu erwarten. Es ist mir eine Ehre, Österreich zu vertreten und ich hoffe, dass in Zukunft gehörlosen Athleten in den Medien vermehrt Aufmerksamkeit gegeben wird!“.
8. TAG, So, 22.07.:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Katrin Neudolt wurde zum zweiten Mal in ihrer Karriere Vize-Weltmeisterin. Das ist für sie dennoch ein ganz großer Erfolg, nachdem sie mit ihrer Knieverletzung einen langen Leidensweg hinter sich hatte. Leider spielte ihr ihre Nervosität einen Streich.
Katrin Neudolt: “Mit dem Vizeweltmeistertitel kann ich sehr zufrieden sein, auch wenn die einmalige Chance auf den Titel gegeben war. Im ersten Satz hatte ich Schwierigkeiten in das Spiel zu finden, im zweiten Satz konnte ich meine Leistung abrufen. Im dritten Satz lief es bis 11:9 gleich auf, dann riss der Faden. Trotz der Niederlage bin ich mit dem Vizeweltmeistertitel extrem happy, schließlich hatte ich vor 3 Jahren eine Knieoperation und war knapp daran meine Badmintonkarriere zu beenden. Dank meines Arbeitgebers Bundesheer, Team (Daniel Graßmück, Johann Weitlaner) und Support meiner Sponsoren, Förderer, wäre dies nicht möglich. Es ist für mich ein Privileg, dass ich den Sport zum Beruf machen konnte und meinen Traum leben kann. Mein nächstes Ziel ist bei den Deaflympics im Sommer 2021 (Ort noch nicht bekannt) um eine Medaille mitspielen“.

![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Es sei für die Zukunft besonders wichtig, dass Gehörlose und Hörende Sportler/innen zusammenarbeiten müssen, damit bei Großveranstaltungen der Gehörlosen, wie Deaflympics/WMs/EMs usw. das hohe sportliche Niveau gehalten und sogar verbessert werden kann.
Dem steht entgegen, dass einerseits Gehörlose eine gewisse ablehnende Haltung gegenüber Hörenden haben und andererseits die Hörenden die Nichthörenden im Alltag zu wenig inkludieren. Hier müsste der Hebel angesetzt werden, wie z.B., Dolmetschen, Untertitel u.s.w.
4. Bild v.l.: Die Medaillen-Sammlungen sind ein Geschenk der Chinese Taipei Deaf Sports Federation an die Gehörlosen-Sportverbände der an der WM teilnehmenden Ländern als Erinnerung und „Mahnung“ die Qualität ihrer Verbandsarbeit hoch zu halten.
Last not least, dem Team um Vize-Weltmeisterin Katrin Neudolt muss ein großes Lob ausgesprochen werden. Jeder im Team hat am Erfolg Katrin’s seinen Anteil. In erster Linie Trainer Daniel Graßmück, der die Trainingspläne erstellt und überwacht und mit ihr trainiert hat. Der Mentalcoach Jonny Weitlaner, der der Sportlerin ein beachtliches Stück an Wettkampfstabilität gab. Nicht minder wichtig die Physiotherapeutin Theresa Grath, die die Sportlerin in der wichtigen Zeit ihrer Rekonvaleszenz begleitet hat und sie während der Weltmeisterschaft intensiv betreute.
Hier die Zusammenfassung der WM des Trainer und Coach Daniel Graßmück:
„Katrin hat bei dieser WM ihren 2. Platz von vor 4 Jahren verteidigen können, was in Anbetracht ihrer Knieverletzung alles andere als selbstverständlich ist, und womit man auf jeden Fall zufrieden sein muss, auch wenn Katrin im Finale leider weit von ihrer Bestleistung entfernt blieb, sicher etwas enttäuschend verlief, und hier deutlich mehr möglich gewesen wäre. Insgesamt ist die Titelverteidigerin Yan-Ru Shen aus Taipei aber verdient erneut Weltmeisterin!“