BUNDESLIGA 2010/11
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steht für Mödling unter dem Motto: Bundesliga, wir kommen!
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Anlässlich des Endes einer erfolgreichen Saison 2009/10 gab der Spieler und Trainer Daniel Graßmück dem Alttrainer Willi Neubauer am 06.05.2010 folgendes Interview:
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N: Wie war das vergangene Wochenende? |
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G: Es war, wenn auch anstrengend, ein wirklich sensationelles Wochenende. Zuerst die Silbermedaille in der Bundesliga mit Pressbaum, mit einer ganz tollen Mannschaft gewonnen. Und dann auch noch erfahren, dass der Aufstieg mit Badminton Mödling in die 2. Bundesliga endgültig fixiert ist. Das war sportlich perfekt! |
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N: Du hast die Mannschaft Mödling I nicht nur trainiert, sondern auch selbst mitgespielt und ihr seid wieder, diesmal überzeugend, Landesmeister geworden. |
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G: Ja, vor allem hat es sich unsere Landesliga-Mannschaft auch wirklich verdient. Letztes Jahr mussten wir um die Meisterschaft bis zur letzten Runde zittern, diesmal waren wir 3 Runden vor Schluss souverän Meister. Und für mich als Trainer das wichtigste: Die Mannschaft besteht aus jungen Mödlinger Spielern (ich bin mit 23 der Älteste) trainiert regelmäßig und ist motiviert sich weiterzuentwickeln. Darauf kann man aufbauen. |
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Dass der Sprung in die Bundesliga gelungen ist, ist natürlich ein toller Schritt. |
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Erstens wird man in Badminton Österreich wahrgenommen und zweitens ist es eine tolle Gelegenheit sich weiterzuentwickeln. In der Landesliga war das oberste Niveau schon längst erreicht. |
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N: Ein Bundesliga-Aufstiegsturnier entfiel, weil Klosterneuburg und Wr. Neustadt ihre Bundesliga-Mannschaften für die neue Saison nicht mehr nannten und damit Mödling und auch Ohlsdorf als Landesmeister von NÖ und OÖ fix in der Bundesliga spielen können. |
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G: Hätten wir Aufstiegsturnier spielen müssen, und hätte der Aufstieg nicht geklappt, wäre ich in einer emotionalen Zwickmühle gewesen. Durch mein Engagement bei Pressbaum hätte ich sicherlich das Scheitern entscheidend mitverschuldet, und ein weiteres Jahr in der Landeliga wäre für alle eine Verschwendung gewesen, andererseits hätte ich mich in der 2. Liga natürlich sportlich weit unter Wert schlagen müssen, und ich muss mich als aktiver Spieler auch in 1. Linie auf mich konzentrieren... aber das hat sich zum Glück von alleine erledigt. |
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N: Steht die Mödlinger BL-Mannschaft in Absprachen mit unserem Obmann Ernst Liska im großen und ganzen schon? |
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G: Ja, die Mannschaft steht. Wir werden uns mit dieser Mannschaft am unteren Tabellenende bewegen, aber wir haben ausschließlich Spieler aus Mödling oder unmittelbarer Umgebung, die diese Herausforderung als Entwicklungschance sehen, um weiter nach oben zu kommen. Ich denke, dass es aktuell in Österreich für Vereine wie Mödling auch keinen anderen Weg gibt. Wenn du nicht mindestens 3 Nationalspieler in deinen Reihen hast, oder zweifelhafte Summen in eine Legionärstruppe investierst, musst du dich eigentlich der „Ausbildung“ junger Spieler verschreiben. Das ist für mich seriös und diesen Weg kann ich zu 100 Prozent unterstützen. |
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N: Welche Chancen gibst du unserer BL-Mannschaft? |
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G: Wie schon gesagt, mit dem Aufstieg werden wir nichts zu tun haben. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Weiterentwicklung der Spieler und einem Halten der Spielklasse. |
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N: Wirst du als Coach deiner Mödlinger Mannschaft zumindest fallweise zur Verfügung stehen können? |
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G: Durch die meist zeitgleich stattfindende 1. BL wird es sicherlich schwer werden. Aber sofern ich Zeit habe will ich „meine“ Mannschaft unbedingt unterstützen. |
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N: Du selbst spielst als Leihspieler bei Pressbaum in der 1. Bundesliga und wurdest zu einem Schlüsselspieler. Begonnen hast du allerdings als 16-Jähriger in der Mödlinger BL-Mannschaft 2003/04 ausgerechnet gegen Pressbaum. Hast du daran noch Erinnerungen? |
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G: Ja, das war eine tolle Sache. Ich konnte gleich mein 1. Einzel gewinnen, gegen meinen späteren Doppel Partner Philip Katsaros, der damals noch weit über mir in der Rangliste stand. Wie das ganze Jahr mit Mödling überhaupt eine sportlich sehr wertvolle Zeit war. Auf eine Stimmung wie bei unserem 1. Heimspiel gegen WBH musste ich z.B. fast 7 Jahre warten, bis zum diesjährigen Halbfinale. |
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N: Doch nun zur Gegenwart. Wie hast du das Erreichen der Bundesliga-Finali erlebt? |
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G: Was unsere Bundesliga in Pressbaum betrifft so waren die Semifinali und Finalpartien (vor allem vor heimischem Publikum) ein unvergessliches Erlebnis. Nachdem Badminton ein Einzelsport ist, war es nie ein spezielles Ziel von mir, ein Bundesligafinale zu erreichen, bzw. den Titel zu gewinnen. Sonst hätte ich schon vor Jahren zu diversen Teams wechseln können, bei denen ich auch damals schon um den Titel gespielt hätte. Aber mit dieser tollen "eigenen" Mannschaft (Pressbaum ist ja nach meiner langen Leihspielerzeit dort so etwas wie mein 2. Heimverein) jetzt vor so toller Kulisse antreten zu dürfen war schon etwas Besonderes. |
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N: Eine Semifinalpartie in Pressbaum habe ich selbst gesehen. Das war Dramatik pur. |
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G: Das war wirklich Wahnsinn, als wir eigentlich schon mehrmals wenige Punkte vom Ausscheiden entfernt waren und dann doch noch als Sieger vom Platz gingen. Umso schöner für mich, als dass ich da auch selbst mit 5 von 6 Siegen in meinen Partien einen sehr entscheidenden Beitrag leisten konnte. |
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N: Die Finalspiele gegen den 10-fachen Meister ASKÖ-Traun verliefen im Heimspiel sehr ausgeglichen. Nach dem 4:4 in Pressbaum gab es ein 2:5 in Traun, doch ein 4:4 wäre durchaus keine Überraschung gewesen. |
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G: Die Ergebnisse täuschen etwas. Wir waren bei der 2:5 Niederlage eigentlich näher am Sieg dran als beim 4:4, als wir nach dem 1. Satz des 3. Einzels schon verloren hatten. Wir waren aber Außenseiter und uns hätte alles aufgehen müssen um Traun zu schlagen. Insofern hat es einen verdienten Meister gegeben. Ich selbst stand im Finale leider 4 Mal mehr oder weniger übermächtigen Gegnern gegenüber, konnte aber vor allem im Einzel im Heimspiel wirklich ein tolles Spiel zeigen. |
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Im 2. Finale war dann leider körperlich und leider auch mental, nach 1,5 Monaten Play Off Anspannung etwas die Luft draußen. |
N: Eines deiner wichtigsten Ziele ist international zu bestehen. Du hast diese Saison 10 internationale Turniere bestritten und hast dich in der WRL im Einzel von Platz 208 auf 165 und im Doppel von Patz 78 auf 71 verbessert. Bis du mit dem erreichten zufrieden? |
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G: Das stimmt nicht ganz. Ich habe mehr Turniere bestritten, allerdings kommen bei dem aktuellen Ranglistensystem immer nur die besten 10 in die Wertung. Mit meiner Entwicklung im letzten Jahr bin ich zufrieden. Sie ist denke ich noch positiver als es die Weltranglistenverbesserungen aussagen. Dementsprechend bin ich mit der Saison zwar zufrieden, optimal war es jedoch nicht. Manchmal durch Verletzungen, manchmal durch Unvermögen wurden leider immer wieder Chancen auf bessere Platzierungen liegen gelassen. Vor allem im Doppel. |
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N: Du bist im Nationalkader, doch die Team-EM in Warschau und die Individual-EM in Manchester hast du dir anders vorgestellt? |
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G: Die Team EM definitiv. Da konnte ich wegen einer Hüftverletzung kein Spiel bestreiten, obwohl ich im Einzel als auch im Doppel gesetzt gewesen wäre. Das war schon eine bittere Erfahrung, zumal ich ja auch noch vor Ort war. Die Individual EM war generell O.K. Leider hatten wir gleich in der ersten Runde die späteren Bronze Medaillengewinner aus Deutschland, gegen die wir auf verlorenem Posten standen. |
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N: Danke für das Gespräch und ich wünsche dir im Namen des Vereins für die kommende Saison viel Erfolg als Spieler und als Trainer. |